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                                                                                                                                                   Kompostieren mit „Aerobin“

1. Heißkompostierung
Aerobin wurde für ganzjährige, sauerstoffabhängige Heißkompostierung designt. Heißkompostierung ist wünschenswert, weil sie Krankheits-erreger, Unkräuter und deren Samen abtötet und in kurzer Zeit hochwertigen Kompost erzeugt. Sauerstoffabhängiges Kompostieren reduziert auch drastisch Treibhausgasemissionen sowie schlechten Geruch. Schlechter Geruch entsteht durch das Treibhausgas Methan, das 21-mal stärker ist als CO2 (Kohlendioxid).

2. Fermentative Mikroben
Diese kleinen Helfer sind auch als nützliche Bakterien oder thermophile Bakterien (wärmeliebend) bekannt, ganz einfach weil sie uns Motor des Kompostierungsprozesses unterstützen wenn wir sauerstoffabhängig kompostieren. Mit freiem Auge sind sie nicht sichtbar, aber sie vollbringen unter den richtigen Voraussetzungen Wunder. Sie benötigen wie wir Grundbedürfnisse, um zu leben und zu gedeihen – Luft, Wasser, ein angenehmes (heißes) Klima sowie eine ausgewogene Ernährung. Alles was Sie mit Ihrem Aerobin anstellen, sollte dazu dienen, Ihr Leben einfacher zu gestalten.

3. Aerobins Umwelt
Aerobin sorgt für eine optimale Umwelt um sauerstoffabhängige Mikrobakterien und sauerstoffabhängiges Kompostieren zu unterstützen. Ein zentrales Luftversorgungssystem liefert Frischluft, eine Entwässerungs-Etage gewährleistet, dass die Biomasse nicht durchtränkt wird, und isolierte Wände stabilisieren die Temperatur indem sie während kalter Monate wärmen und vor Überhitzung und Austrocknung (wenn es wirklich heiß ist) schützen. All das wird benötigt um eine gut ausgewogene Ernährung aus Kompost (Biomasse) anzubieten, um die fermentativen Mikroben zu füttern und es in einer Weise abzulagern, welche nicht dampft oder freie Abflüsse verstopft.

4. Schnellstart des Prozesses
Wie bekommen wir diese nützlichen Mikroben in unsere Behälter? Sie sind überall in verschiedenen Mengen enthalten, je nachdem wie geeignet ihre Umgebung ist. Wie erwähnt liefert Aerobin die richtige Umgebung, so dass Sie nur noch die richtige Nahrung hinzufügen müssen. Anfangs muss dies ziemlich genau sein, so dass die idealen Bedingungen gegeben sind damit die nützlichen Bakterien gedeihen können. Eine sichere Art, schnellen und starken Kompost zu erzeugen, ist die Zugabe von aktivem Kompost als Schnellstart. Dies kann bereits vorhandener Kompost, oder Kompost, den Sie in einer Baumschule gekauft haben sein - vergewissern Sie sich nur, dass er noch lebt und nicht sterilisiert ist.

5. Ausgleich
Eine ausgewogene Ernährung ist für eine gute Gesundheit und auch für eine gute Kompostierung erforderlich. Desto ausgewogener die Biomasse, und die der mikrobiellen Aktivitäten, desto besser wird die Kompostiereffizienz Ihres Aerobin. Wenn es viel mikrobielle Aktivitäten gibt, ist der Kompost robuster und mehrere unterschiedliche Materialen können kompostiert werden.

Erfolgreiches heißes Kompostieren wird mit einem Gleichgewicht von Kohlenstoff zu Stickstoff in einem Verhältnis von 30:1erreicht. Dies kann man sich nur schwer vorstellen, im Allgemeinen aber enthält der Garten und organischer Haushaltsmüll eine große Menge an Kohlenstoff und ein kleineres Maß an Stickstoff. Haushaltsabfall hat in der Regel einen höheren Stickstoffanteil.  Zum Beispiel sind eine Menge Küchenabfälle mit Blättern gemischt, das fast ideale Gleichgewicht. Sehen Sie sich die Rezepte am Ende dieses Artikels an, um mehr zu erfahren.

6. Vielfalt
Wie auch wir lieben die fermentativen Mikroben die Vielfalt. Zu viel von derselben Sache kann sie verlangsamen oder sie sogar auf ihrem Weg stoppen. Die sicherste Art, zu vermeiden, dass die Biomasse mit einer Sache überladen wird, ist sie so gut wir möglich zu mischen. Dies gibt den Mikroben eine Wahlmöglichkeit und vermeidet Konzentrationen des Materials, welches das Gleichgewicht der Biomasse innerhalb Ihres Behälters nicht stört. Eine gute Mischung bedeutet auch, dass es nicht zu feucht ist und dass Luft durch die Biomasse strömen kann. Es gibt zwei Möglichkeiten um Vielfalt hinzuzufügen: alles durcheinander wie ein Salat oder dünne Schichten (5-10cm) wie eine Lasagne.

 

 

 

 

7. Wasser
Nützliche Mikroben bevorzugen eine feuchte Umgebung. Das Material, das Sie in den Behälter geben, sollte so nass sein wie ein ausgedrückter Schwamm oder Mopp. Wenn die Biomasse zu feucht ist, können sauerstoffabhängige Bakterien nicht atmen wodurch die sauerstoffunabhängigen Bakterien überhand nehemn. Falls es zu trocken ist, trocknen die Mikroben aus, was zu einer Stagnierung des Komposts führt. Auch Sie mögen es, zu trinken und zu atmen. Wie bereits erwähnt, besitzt Aerobin eine Entwässerungs-Etage, die dafür sorgt, dass der Behälter nicht zu nass wird. Das Sickerwasser (flüssige Nährstoffe), welches im Sickwassertank gesammelt wird, ist ein Gewinn für Ihren Garten und kann gesammelt und verdünnt werden um Topfpflanzen, Gartenbeete und den Rasen zu unterstützen – bei einem Mengenverhältnis von 20 Teilen Wasser zu 1 Teil Sickerwasser.

8. Geruchsindikatoren
Gerüche sagen Ihnen wie Ihr Kompost arbeitet und ob nützliche Mikroben gedeihen.
A.     Frischer Erdgeruch
Wenn ein frischer erdiger Geruch vorhanden ist, bedeutet dies, dass der Kompostierungsprozess gut vorangeht. Die Biomasse sollte feucht aber nicht zu klebrig sein mit einigen Luftspalten. Es wird Hitze abgegeben und nützliche fermentative Mikroben gedeihen.
Es kann sogar sein, dass es süßlich riecht.
B.     Kein Geruch
Sollte kein Geruch vorhanden sein, bedeutet dies, dass nicht viel passiert und dass Ihr Komposthaufen entweder zu trocken ist oder dass eine oder mehrere Schichten eine physikalische Barriere bilden welche den Luftstrom, die Feuchtigkeit und Zirkulation der fermentative Mikroben verhindert. Sie werden den Kompost durchmischen müssen, um für mehr Ausgewogenheit und Abwechslung zu sorgen. Vergewissern Sie sich, dass der Inhalt so feucht ist wie ein ausgedrückter Schwamm. Fügen Sie stickstoffhaltige Materialien hinzu wie Rasenabfälle, Küchenabfälle, frische Blätter oder füllen Sie Wasser dazu, falls es einfach nur zu trocken ist. Vor allem wenn keines der “feuchten“ Materialien verfügbar ist.
C.     Geruch von fauligen Eiern
Ein fauliger Eigeruch bedeutet, dass anaerobe Bedingungen herrschen und dass es zu feucht und zu viel stickstoffhaltiges Material vorhanden ist – hier findet anaerobes Kompostieren statt und die Resultate sind schädlich für die Umwelt. Sie werden auch diesmal den Kompost durchmischen müssen, um für mehr Ausgewogenheit und Abwechslung zu sorgen. Leeren Sie den Inhalt aus und breiten Sie ihn aus, um die Sättigung zu reduzieren. Dann mischen Sie den Inhalt mit zusammengedrücktem Zeitungspapier und Karton oder getrockneten Rasenabfällen und lockeren getrockneten Blättern bis die Mischung so feucht ist wie ein ausgedrückter Schwamm. Versichern Sie sich, dass die Abflusslöcher auf der Unterseite des Behälters frei sind. Bedecken Sie den Boden Ihres Aerobin mit einer Schicht aus trockenem Material wie Zucherrohrmulch oder grob getrockneten und losen Blättern um die Wahrscheinlichkeit von Neubildung von Blockaden zu reduzieren. Danach geben Sie die Kompostmischung zurück in den Behälter.

Fazit

Wie das Leben hat auch das Kompostieren Grundbedürfnisse wie Luft, Wasser, Nahrung und eine stabile Temperatur. Aerobic Kompost ist ein lebender Prozess, und zwar der der nützlichen hitzeliebenden Mikroben. Diese sind kleine Helfer, welche guten Kompost erzeugen und alles was wir beim sauerstoffabhängigen Kompostieren machen, hat das Ziel, das Leben dieser zu erleichtern.

Wir kompostieren schon seit tausenden von Jahren – Aerobin ist ein einfaches Hilfsmittel, welches rund ums Jahr die perfekten Umweltbedingungen für eine umweltverträgliche, statische, sauerstoffabhängige Kompostierung bereitstellt. Alles was Sie tun müssen, ist sicherzustellen, dass Sie gut beginnen und dann fortlaufend unseren mikrobischen Freunden einen ausgewogenen Kompostsalat oder Lasagne liefern.

Viel Glück und gutes Kompostieren.

 

 


 

Rezepte

A.        Schnellstart

 

1.  Füllen sie eine 10cm dicke Schicht aus trockenen Blättern oder Zuckerrohrmulch oder ähnliches ein. Dies schützt den Abfluss vor Blockaden während Sie mit dem Kompostieren starten und es ist besonders wichtig, falls Sie anfangs eine Menge feuchtes Material wie Küchenabfälle hinzugeben.

2.  Züchten Sie in Ihrem Behälter nützliche Bakterien indem Sie aktiven Kompost von einem anderen Kompostierungsbehälter oder bei Ihrem lokalen Garten Center oder Baumschule (vergewissern Sie sich, dass er nicht sterilisiert wurde – Sie finden es einfach heraus, denn er sollte sich feucht und warm anfühlen) hinzugeben. Dies fügt Ihrem Aerobin eine gesunde Anzahl an Mikroorganismen hinzu.

3.  Mischen Sie das Aussahtmaterial mit weiterem Material, welches Sie hinzugeben, zum Beispiel Blätter.

4.  Fangen Sie nun an, das  Material in dünnen Schichten oder ein Vorgemisch hinzuzugeben.

B.        Lose trockene Blätter (stickstoffarm) und lose Grasabfälle (stark stickstoffhaltig)

 

Stellen Sie sicher, dass die Blätter lose, trocken und nicht komprimiert sind. Mischen Sie 2 Teile Blätter mit 3 Teilen Rasenabfällen. Mischen Sie alles zusammen bevor Sie es hinzugeben, oder geben Sie abwechselnd eine 4cm dicke Schicht von Blättern und dann eine 6cm dicke Schicht von Rasenabfällen hinein. Rasenabfälle können auch an Stelle von Küchenabfällen verwendet werden. Um eine größere Vielfalt zu erzielen, können Sie auch 2 Teile Gras und 2 Teile Blätter und danach 1 Teil pflanzliche Abfälle hinzugeben.

C.        Frisches Laub (Stickstoffarm)

 

Es ist wichtig, den Haufen nicht mit frischem Laub zu sättigen, weshalb mehr trockenes Material und ein
wenig Stickstoff hinzugegeben werden muss. Fügen Sie gleiche Mengen an frischen Blätter, trockenem Laub, Rasenabfällen und Küchenabfällen hinzu. In Schichten von 5-10cm oder vorgemischt für optimale Ergebnisse. Es funktioniert am Besten, wenn Sie in periodischen Abständen Kartonstreifen mit einer Breite von 100-200mm vertikal im Haufen positionieren um Luftlöcher zu erzeugen, denn dies ist mehr als wünschenswert.

D.        Hauptsächlich pflanzliche Küchenreste (stark stickstoffhaltig)

 

Jedes Mal wenn Sie eine weitere 10cm (4 Zoll) dicke Schicht aus Küchenabfällen hinzugeben, bedecken sie diese mit einer 5cm (2 Zoll) dicken Schicht aus getrocknetem Laub, oder 2,5cm (1 Zoll) Zuckerrohrmulch welcher an der Stelle von trockenen Laub verwendet werden kann. Oder mischen Sie 1 Teil zusammengeknüllter Papierbälle mit 4 Teilen Küchenabfällen. Sie können auch alternativ 1 Teil Karton mit 100mm (4 Zoll) langen Streifen vertikal in den Haufen stecken und mit 4 Teilen pflanzlicher Abfälle da dies dabei hilft Luftlöcher zu erzeugen.

Hinweis: Die Verwendung von Küchenabfällen kann tückisch sein, wenn Sie das erste Mal kompostieren. Überprüfen Sie, ob der Abfluss gut mit einigen trocken, Materialen, welche das Abfließen unterstützen, wie Zuckerrohrmulch, bedeckt ist. Es macht einen großer Unterschied, wenn Sie etwas aktiven Kompost hinzugeben! (sehen Sie sich dafür den Absatz Schnellstart an). Anderenfalls werden Sie sehr vorsichtig sein müssen, um die richtige Balance zu finden bis Ihr Kompost „kocht“.

E.         Papier und Karton (besonders stickstoffarm)

 

Verwenden Sie Papier und Karton sparsam und in gutem Verhältnis mit anderen Materialien da Papier und Karton einen sehr geringen Stickstoffanteil aufweisen. Dies kann verwendet werden, um all die oben genannten Rezepte zu erweitern, und sind besonders dafür geeignet, Luftlöcher zu schaffen. Mischen Sie diese nur in kleinen Mengen und verwenden Sie diese nie in Schichten.

F.         Obst Abfälle (etwas niedriger Stickstoffanteil und oft zu nass)

 

In der Regel feucht und etwas zu wenig Stickstoff. Kombinieren Sie 1 Teil Obstabfälle mit 1 Teil Küchenabfälle für extra Stickstoff und 1 Teil lose getrocknete Blätter um die Feuchtigkeit zu verringern.

G.        Dünger (hoher Stickstoffanteil und oft zu nass)

 

Dünger kann sehr gut für das Kompostieren sein, speziell Pferdedünger und fauler Kuhdünger. Seien Sie vorsichtig beim Umgang mit Dünger, achten Sie besonders darauf, das Verhältnis zwischen Feuchtigkeit und Stickstoff abzuwägen, da beide gleich wichtig sind.

Pferdedünger/ fauler Kuhdünger: mischen Sie 3 Teile Dünger mit 1 Teil trockenem Laub.

Frischer Kuhdünger: mischen Sie 1 Teil Kuhdünger mit 1 Teil Hackschnitzel oder 1 Teil losen und natürlich getrockneten Blättern.

Schafsdünger: mischen Sie 1 Teil Schafsdünger mit 1 Teil Hackschnitzel oder 1 Teil losen natürlich getrockneten Blättern.

Fester Dünger: Mischen Sie 3 Teile festen Dünger mit 1 Teil frischen Blättern und 1 Teil zerknülltes Papier oder geschredderten Karton.

Hühnerdünger: Mischen Sie 1 Teil Hühnerdünger mit 1 Teil Papier und Karton und 3 Teilen frischem Laub.

Als Ersatz für die 3 Teile Laub können Sie auch 1 Teil Obstabfälle nehmen.

Hinweis

 

·   Es ist üblich, größere Mengen an Papier und Gartenabfällen an den Wochenenden und größere Mengen von Küchenabfällen unter der Woche zu haben. Um das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, sammeln Sie Papier, Blätter und Kartons während des Wochenendes in der Nähe des Aerobin um es unter der Woche hinzuzugeben. Wenn Ihr Garten eine Menge Laub und Rasenabfälle produziert, versuchen Sie diese auf einer Seite aufzubewahren um Sie dann mit einer Menge pflanzlicher Abfälle hinzuzugeben.

·   Fügen Sie keine Hochglanzdrucke oder Zeitschriften hinzu, da diese toxische Pigmente enthalten können.

·   Stellen Sie sicher, dass Eierschalen oder sperrige Gegenstände zerkleinert oder zerbrochen werden bevor Sie sie hinzufügen.